Donnerstag, 22. März 2012

334. tag

Heute werden es 20 Tage ohne erbrechen sein =)
Die Sonne scheint und ich habe mich - wenn auch nur vorlaeufig- fuer ein glueckliches Leben entschieden.


Dienstag, 13. März 2012

325. tag

Nur noch einen Monat...
Am Donnerstag habe ich morgens nach einer Klausur einen Termin bei meiner Therapeutin. Ich will ihr erzaehlen koennen, dass ich 12 Tage durchgehalten habe!
Heute habe ich erst geschwankt zwischen Mensa oder selbstgekochtes. Und zuhause habe ich erst ein Brot gegessen, dann habe ich mir eine Riesenportion Griessbrei mit Kakao zubereitet. Und mich vor einen Film gesetzt. Aber ich habe nur die Haelfte gegessen, was ein grosses Erfolgserlebnis ist. Und Kalorienmaessig bin ich in Ordnung =)
Ich zweifle daran, jemals mit dem Kalorienzaehlen aufhoeren zu koennen. Es sind immerhin bald vier Jahre, waehrend derer ich genau darauf geachtet habe, was ich esse...


Samstag, 10. März 2012

324. tag

Noch ca. 40 Tage und es ist soweit. Ein Jahr bloggen und kaempfen. Ich glaube, ich werde eine insgesamt positive Bilanz ziehen.
Wenn ich es heute aushalte werden es 8 Tage ohne erbrechen und insgesamt 3 Tage ohne Essanfall sein =) Klingt etwas lahm, nachdem ich es ganze 6 Monate ausgehalten hatte, aber ich merke, dass sich meine Sichtweise trotzdem immer weiter veraendert. Ich habe nicht mehr diese Panik, wenn ich mich ueberfressen habe, nicht mehr diesen Drang, soviel Kalorien durch Erbrechen oder Sport loszuwerden, wie moeglich. Stattdessen ueberlege ich mir, wieso es mal wieder so weit gekommen ist und unternehmen dagegen etwas.
Es ist fuer mich mal wieder eine schwere Zeit. Ich stelle meine Beziehung sehr stark in Frage und mache eine Pause mit meinem Freund. Ich weiss jetzt, dass ich mich frueher in diese Beziehung "gestuerzt" hatte, weil ich ihn unter anderem als Retter von meiner Bulimie gesehen hatte. Es tut sehr weh, das zugeben zu muessen. Und es schmerzt auch schon im voraus, weil ich weiss, dass er nichts falsches gemacht hat, ich ihn aber verletzen werde. Aber andererseits muss ich lernen, wirklich zu leben und vor allem fuer mich zu handeln. Wenn ich das schreibe empfinde ich eine Mischung aus tiefer Trauer und Panik.
Zu dem Thema kann ich zwei Bemerkungen schreiben. Erstens merke ich nicht zum ersten Mal, wie wenig Selbstvertrauen ich habe. Eine grosse Angst in diesem Kontext ist, dass ausser meinem Freund niemand mit mir in einer Beziehung sein will. Weil ich zu oft launisch bin, weil ich keinen perfekten Koerper habe, weil ich "coole" Sachen wie Volleyball, Inliner-fahren,... nicht kann. Ich habe tatsaechlich auch schon solche Bemerkungen gehoert, wie "Kein Wunder, dass du niemanden findest", oder "Du soltest dich fuer gluecklich halten, dass du EINEN gefunden hast, der dich aushaelt". Ich habe Angst,  alleine zu sein.
Zweitens, muss ich eine allgemeine Meinung korrigieren. Wie oft habe ich schon, vor und waehrend meiner Krankheit, die Annahme mitbekommen, dass Anorexie und Bulimie reine Angst vor Weiblichkeit und Sexualitaet sind. Wenn eine Kranke entdeckt, dass sie mit ihrem Koerper und mit Sex Spass haben kann, ist sie gerettet. Es sind einfach Menschen, die ihren Koerper nicht akzeptieren und Nonnen sein wollen. Es stimmt nur in manchen Hinsichten. Natuerlich gibt es ein Problem mit dem eigenen Koerper, aber ein Freund und Sex werden das lange nicht regeln. Mir wurde das eingetrichtert und ich habe auch lange daran geglaubt. Deshalb habe ich meinen Freund auch ein bisschen als Retter betrachtet, weil er der erste war, der mir gezeigt hat, dass auch ich interessant bin. Und ich habe mich in diese Beziehung gestuerzt, weil es fuer mich die Loesung aller meiner Probleme sein sollte. Ja, es hat geholfen, aber nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Jetzt stehe ich vor ueber zwei Jahren meines Lebens, die ich ueberdenken muss. Es war auf jeden Fall eine schoene Zeit, mit Hoehen und Tiefen. Die Frage ist aber, ob ich das wirklich bin und, ob ich das noch will.
Die Entscheidung faellt mir sehr schwer.





PS: Ich habe anscheinend jemanden inspiriert!!! Bin so froh, dass meine Idee und meine System bei anderen angekommen ist. Hier ein Bulimie-Kampf-Blog: I am going to beat Bulimia!

Montag, 5. März 2012

319. tag

Ich weiss nicht, wieso ich so bloed bin. Jeden Morgen nehme ich mir vor, den ganzen Tag ueber "gesund" zu essen, was soviel heisst, wie normale Portionen und etwas Obst oder Gemuese. Aber nein, ich komme mittags nach Hause und fresse den Kuehlschrank leer.
Jeden Tag habe ich einen Essanfall. Und am Freitag habe ich wieder erbrochen.
Heute gab es einen riesigen Rest Lasagne, dann eine Packung Brownies. Und ich bin mir so boese, weil es so einfach gewesen waere, etwas zu kochen, was mir schmeckt (den Anspruch auf leichte, gesunde Sachen habe ich etwas verloren), in normalen Portionen.
Stattdessen sitze ich in meinem Bett und aergere mich ueber meinen Bauch. Der wird immer fetter. Der Rest (Po und Brueste) aendert sich nicht. Waer ja zu schoen, weiblich zu sein, wenn ich schon so zunehme.
Heute Abend werde ich mich zum Sport wohl quaelen muessen, sonst besteht die Gefahr, dass ich noch einen Essanfall habe und diesmal erbreche.