Montag, 12. September 2011

149. tag

STRESS-STRESS-STRESS...
Uebermorgen geht es bei mir los! Vier Monate (mindestens...) lernen fuer eine Stunde muendliche Pruefung. Es werden immer Luecken bleiben, aber in solchen Momenten wuerde ich gerne alles noch schnell fuellen koennen. Das einzige Schoene, worauf ich mich freuen kann, ist, dass ich dann endlich wieder frei haben werde =)
Mein Bauch krampft seit heute morgen, aber ich will auf keinen Fall einen Rueckfall haben. Ich habe staendig Hunger, vor allem auf Suesses, Warmes. Das goenne ich mir auch gleich: entweder Milchreis oder-nudeln. Seeeehr lecker und gut fuer die Seele. Und heute abend, wenn ich nichts mehr in meinen Kopf kriege, werde ich mir einen entspannenden Film anschauen.
In solchen Momenten habe ich eine zweispaeltihe Einstellung der Bulimie gegenueber. Einerseits ist sie mir eine Last, weil ich mir noch mehr Stress machen muss, noch ein Paar Tage stark zu bleiben. Gesunde Menschen haben da eine Sorge weniger, sie muessen sich darueber keine Gedanken machen.
Aber andererseits fehlt mir dieses "sich-gehen-lassen". Mich mit einem warmen Milchreis troesten, aber nicht aufhoeren muessen zu essen, sondern die Grenzen einfach zu vergessen. Alles um mich ignorieren, ausser einem Film, den ich gerade schaue und meinen Broetchen im Ofen. So handeln zu koennen, wie ich will, ohne direkt Konsequenzen tragen zu muessen (ACHTUNG: Bulimie hat seine Konsequenzen, die sind letzendlich viel schlimmer als 10 kg zuveil auf der Waage).
Mein token economy Programm laueft weiter: fuer den 40. cleanen Tag gab es eine CD und fuer den 60. eine colle Baerchen-mit-Herz Backform. Und fuer den 70. Tag kaufe ich mir nach der Pruefung schoene Stiefel, die ich schon gesehen habe.

Samstag, 3. September 2011

140. tag

Gestern habe ich die 60 Tage geschafft! Jedesmal verlaengere ich meine Grenze: erstaml wollte ich 20, dann 30, dann 40 usw. Tage schaffen. Heute spuere ich wirklich, wie ich an meine eigenen Grenzen komme. Beim Einkaufen habe ich mir lustvoll viele Sachen angeschaut, die ich fuer einen Essanfall gekauft haette. Und ich spuere die Lust, mich mit Suessigkeiten und Kuchen vollzustopfen.
Dass mein Freund zu Mittag fertigen Milchreis und Eis gegessen hat, hilft auch nicht. Es macht mich wuetend und einigermassen neidisch: ich goenne mir zur Zeit zwar viel (normales Essverhalten), aber, wenn ich ein Eis esse, dann reicht es fuer mich. Nicht, weil ich genug davon hatte, sondern, weil ich die Konsequenzen kenne. Und ihm ist das alles einfach egal, der Rest der Welt hat sich anzupassen, soll sein Verhalten akzeptieren oder ihn in Ruhe lassen. Und manchmal waere ich gerne so wie er, glaube ich. Denn, wieso muss ich sonst immer so reagieren?

wird mich DAS gluecklicher machen, nachdem ich es gegessen habe???


Ich habe mir meine Statistik angeschaut. Viele Besucher stossen auf meinen Blog, nachdem sie folgenden Suchbegriffe eingegeben haben (das sind die frequentesten Begriffe):
- louwillbefree: das heisst fuer mich, dass mehrere Menschen zumindest schon mit dieser Seite vertraut sind. Eine Aufmunterung fuer mich, weiterzumachen, wenn es andere interessiert und eventuell ermutigt!
- schwere bulimie: heisst das, es gibt Menschen, die glauben, sie haetten den tiefsten Punkt ihrer Krankheit erreicht? Wann ist Bulimie "nicht schwer"?
- alleine gegen die bulimie: dieser Begriff kommt so oft vor, dass es mich fast wuetend macht. Einerseits, weil unsere Gesellschaft den Kranken noch zu oft die Schuld gibt, die eine immense Scham entwickeln. Andererseits, dass die Kranken selber nicht den Mut haben, sich zu melden, um Hilfe zu suchen. Dutzende Menschen haben meinen Blog gelesen und haben sich dann vielleicht wieder in ihre dunkle Ecke verkrochen?

Donnerstag, 1. September 2011

138. tag

Mein Challenge laueft weiter. Letzten Samstag habe ich meinen ansoluten Rekord geschlagen: Herbst 2009 hatte ich es geschafft, 54 Tage nicht zu erbrechen. Jetzt sind es schon 58 Tage. Und die 60 kann ich schaffen, da bin ich mir ziemlich sicher.
Die Pruefunge sind gut gelaufen, ich habe mein Ziel erreicht (das realistische, nicht das Ideal ;-) ). Und nach zwei Tagen "Erholung" bei meinen Eltern geht es weiter. In zwei Woche habe ich noch die muendliche Pruefung, dann ist alles vorbei =) Ich freue mich schon darauf, wieder ausschlafen zu koennen, einen Roman zu lesen und mir keine Gedanken machen zu muessen, wieviel Lernzeit ich gerade bei etwas anderem verliere...



Was das Essen angeht, habe ich mich wieder gebessert. Ich war zwar nicht so oft alleine, aber die einzigen Essanfaelle, die ich hatte, waren wirklich stressbedingt: letzte Woche, als ich meine Ergebnisse falsch angeschaut hatte und dachte, ich haette die Pruefung nciht bestanden. Und gestern, als ich erfahren habe, dass ich einen der schlimmsten Pruefer haben werde. Aber ich konnte mich auch zurueckhalten und habe keine Monstermengen verschlungen. Und ich verzeihe mir mehr, zum Beispiel, dass ich eine halbe Packung Pommes zu mittag esse: ich habe Hunger und brauche etwas, fuer meine Seele, was mich aufwaermt und mir ein bisschen Trost gibt. Punkt Schluss.
Ich habe auch viele Suessigkeiten in meinem Schrank, die ich aber nur in Massen esse, immer nur kleine Belohnungen. Auch wenn die Idee, gleich einkaufen zu gehen und mich dann vollzustopfen immer wieder da ist...